Da bin ich wieder, nach langer Zeit. Mit im Gepäck jede Menge turbulenter Zeiten, Erkenntnisse und neuen Gewohnheiten.
Da ich jetzt gar nicht so recht weiß, wo ich anfangen soll, hüpf ich einfach mittenrein. Der Rest kommt dann später. Oder gar nicht.
Umbau abgeschlossen
Mein Haus ist renoviert. Fertig renoviert. Dazu wird es zu gegebener Zeit auch mal einen Blogbeitrag geben (wenn gewünscht), aber heute möchte ich einfach nur einen Überblick geben.
Es ist wunderschön geworden und zumindest nach Außen sieht mein Leben wieder ganz ordentlich aus. Richtig schnuckelig und harmonisch ist es geworden, so ziemlich alle Wünsche und Ideen der letzten 27 Jahre habe ich umsetzen können.
Leben auf der Baustelle war eine Herausforderung und die Aufräumarbeiten danach ebenso. Ich musste echt jedes Ding in dem Haus in die Hand nehmen und saubermachen. Zum Glück bin ich vor Jahren schon auf Marie Kondo gestoßen und konnte mich stückweise vorarbeiten. Da gibt es am alten Blog sogar noch einen Bericht davon, wen das Thema interessiert. –>Konmari oder kaun des weg?
Zu wenig oder zu viel?
Nun, nur mit den Faltmethoden der lieben Marie kommt man bei einem Komplettputz nicht weit, auch wenn es beim Ausmisten hilft. Ich brauchte also noch etwas anderes um dem Staub und Dreck Herr zu werden. So stieß ich auf die Flylady.
Die putzt in Zonen und Wochen und Tagesroutinen… Bisschen viel Geputze, oder? Also. Nein. Eigentlich nicht. Ich brauche nun mal ein “Gerüst”, an dem ich mich entlanghangeln kann. Zumindest in Zeiten wie diesen, wo ich emotional eher instabil bin und sowieso nur Minischritte hinkriege, ohne zu stolpern oder erschöpft auf der Couch herumzuliegen.
Also nahm ich mir die Abwasch vor, die Krone der Putzheiligkeit ;-). Gar nicht so einfach, meine neue Arbeitsplatte in der Küche war noch nicht da und damit auch noch keine neue Abwasch. Und die alte war kurz vorm Verrotten. Außerdem wurde sie während der Baustellenzeit als “eh scho wurscht, kipp mas da rein” verwendet. Von “auf Hochglanz polieren” konnte ich da nur Träumen. Ist die aber nicht sauber, kann man den Rest des Hauses auch vergessen, sagt die Flylady. Nau, dann halt nicht….
Ich wartete also auf die neuen Küchenabwasch und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass die Dame recht hat. Ich kann ihr zwar nicht in allen Punkten zustimmen (nein, ich werde nie Schuhe im Haus tragen, da verzichte ich lieber auf die heilige Ordnung), aber durch die geputzte Spüle wollte die Küche wie von selbst auch schön sauber glänzen. Und die Essecke auch. Und da die Küche mittlerweile eine offene ist, wollte das Wohnzimmer in Nichts nachstehen…
Minischritte – das Zauberwort der Flylady. 15-Minuten-Einheiten, nicht mehr. Die schaffe sogar ich in bösesten Zeiten. Ein Satz im Buch hat es mir besonders angetan, wo sie mir als “jetzt will ich schon mal putzen, also mach ich gleich alles sofort und gleich”-Drama-Queen den Wind aus den Segeln nahm: Jeder Bereich kommt dran, jetzt ist es seit Wochen/Monaten unordentlich/dreckig, jetzt kommt es auf die paar Tage auch nicht mehr an.
Hmmm. wo sie recht hat…. Also schob ich alle Chaosecken geistig mal von mir und konzentrierte mich auf die vorgegebene “Zone”. Und das klappte. So gut, dass ich heute, am “Bürotag” sogar Zeit und Lust habe, mich mal wieder schriftlich zu verlustrieren. Ohne schlechtes Gewissen, weil Arbeit liegenbleibt. Die hab ich nämlich für heute schon erledigt. Und mehr muss nicht. Hab ich dann noch Lust, kann ich ja aus einem schier unerschöpflichen Pool schöpfen um noch was zu tun. Hab ich keine Lust mehr, ist es auch gut.
Was mir gefällt: es gibt keine “Regeln” oder “Gesetze”, sondern Routinen, die eingeübt werden. Da die so kurz gehalten sind, lassen sie sich gut integrieren und werden schnell zu Gewohnheiten, über die man gar nicht mehr nachdenkt.
Zurück zur Chaos-Queen
Ups, solang wollt ich gar nicht schwafeln über die Dame und ihr Buch, ich wollte doch zusammenfassen. Nun, offenbar beeindruckt sie mich grad. Weil ich ihr System auch so ein bisschen ins Innenleben übernommen hab. Die Zeit um den Todestag meines geliebten Mannes war sehr emotional und auslaugend und mit ihren “Minischritten” konnte ich viel besser einen Gang zurückschalten und mich wirklich auf mich selbst konzentrieren. Ich hab auf mich gehört und mich zurückgezogen, wenn mir danach war und mir jemanden zum Reden gesucht, wenn ich das wollte.
Sollte ich das so durchziehen können, ist geplant, dass samstags ein neuer Blogartikel erscheint. Oder ich am Aussehen dieser Seite arbeite. Oder ein Youtubevideo drehe und hochlade. Kurzgesagt, dass ich mich um die Seite im Allgemeinen kümmere. Schritt für Schritt, in dem Tempo, in dem es für mich gut ist. Und ich mich wohlfühle.
So werde ich auch Step by Step verschiedene Dinge und Arbeiten wieder mehr in mein Leben einflechten. Denn ich habe einen Plan für das “2. Jahr”.
Im ersten habe ich renoviert, umgebaut und die Location so hergerichtet, dass ich mich wohlfühle, einen Rückzugsort habe und auftanken kann. Wände sind gefallen, Farben und Möbel haben sich geändert. Die groben Arbeiten sind nun so weit fertig.
In diesem Jahr sind die Feinarbeiten geplant. Die sieht man zwar nicht mehr so wie die großen Veränderungen, aber dann muss ich halt mehr davon erzählen, naa? Die Details machen mir am meisten Spaß – das Dekorieren, das Gestalten, meine persönliche Note. Wie immer gilt das als “real” und gleichzeitig als “Metapher”.
Bist du dabei?
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