Fazit Flylady, neues Projekt und eine “mein Leben – mein Haus” – Metapher

Fazit Flylady, neues Projekt und eine “mein Leben – mein Haus” – Metapher

Schon ist die 2. Woche um und ich “flylady” immer noch. Es wird von Tag zu Tag besser, muss ich sagen und langsam kristallisieren sich Einzelheiten heraus, die nicht wie angeraten funktionieren. Ich habe ein neues Projekt gestartet, neben den “Renovierungen” im Karo, hab einen Finanzplan ausgearbeitet und festgestellt, dass mein Haus so ziemlich gut mein Innenleben widerspiegelt.

Aufräumen und putzen

Ich kann an meinen langen Arbeitstagen nichts von der Zonenreinigung machen, dazu reicht die Energie nicht. Das ist aber nicht schlimm, die Woche hat ja 7 Tage und irgendwann geht es sich immer aus.

Was ich dabei so mag: die Putz- und Aufräumeinheiten sind ziemlich kurz (höchstens 15 Minuten am Stück) und es gibt täglich viel von den Listen zu streichen. So arbeite ich mich Schritt für Schritt durchs ganze Haus. Und wenn ich etwas (zeitlich) nicht schaffe, weiß ich, es kommt in wenigen Wochen eh wieder an die Reihe.

Die Regelmäßigkeit lässt die Arbeiten alltäglich erscheinen und so gehen sie nebenbei von der Hand und nicht als unüberwindliches Mammutprojekt. Noch dazu bin ich so gepolt, dass ich erst recht alles von der Liste schaffen will, wenn ich weiß, dass ich es nicht muss.

Also ja, das Fazit der ersten 2 Wochen: dranbleiben an dem System, es scheint zu funktionieren.

neue Jahresaufgabe

Das Haus ist ja nun fertig renoviert, ich brauch aber natürlich weiterhin genug zu tun, um nicht Trübsal zu blasen. Klar sind noch einige Kleinigkeiten zu erledigen, aber das ist nun wirklich keine Jahresaufgabe mehr. Nur beim Fenster rausschauen gehört nun aber auch nicht zu meinen bevorzugten Tätigkeiten und so ergab es sich ziemlich praktisch, dass ich vor wenigen Wochen ein “halbes Bastelgeschäft” quasi geerbt habe. Hundert Kisten mit Bastelmaterial bevölkern meinen Keller und müssen nicht nur aussortiert, sondern auch irgendwo eingelagert werden.

Also hab ich jetzt mein geliebtes Wollzimmer (Geschenk zum 50. Geburtstag von meinem geliebten Mann) ausgeräumt, da ich es eh nur mehr als Lager- und Abstellraum genutzt habe. Gehandarbeitet hab ich im Wohnzimmer. Wozu ein Rückzugsort, wenn man eh im ganzen Haus alleine ist?

Im Keller hab ich voriges Jahr aus einem Gerümpelzimmer ein kleines Bastelzimmer hergerichtet, aber wirklich glücklich war ich damit nicht. Ich mochte nicht in den Keller gehen zum Basteln. Die ganzen bisher angehäuften Bastelsachen aber einfach ins Wollzimmer transferieren ging aber auch nicht, weil das nicht mal halb so groß ist und ich da wieder keinen Platz hätte. Dann aber hatte ich die Erleuchtung: ich mach schon eine Art Bastelraum draus, es kommen aber nur die “Werkzeuge” und Utensilien rein, das eigentliche Bastelmaterial (wie Papier und so) kommt mit der gesamten Wolle in den Kellerraum – und daraus entsteht dann quasi mein Materiallager. Möchte ich was basteln oder handarbeiten, hol ich mir von unten das Material und kann mir dann nach Lust und Laune aussuchen, wo ich das Projekt herstelle.

Was hier so easy klingt, bedeutet, auf ca 30 Quadratmeter verteilte Dinge in 2 Räume so einzusortieren, dass ich a) weiß was ich hab und b) es auch griffbereit finde. Da es im Keller noch so ein paar “düstere” Stellen gibt, wird das ein Langzeitprojekt. Schritt für Schritt. Ich freu mich drauf.

Handarbeitsgeschäft KaRo

Auch hier tut sich einiges, nachdem meine Älteste begonnen hat unser kleines Geschäftchen vor dem Unterfang zu retten, schaute ich anfangs nur etwas teilnahmslos zu. Mir fehlte die Energie und Motivation, Frust machte sich über Monate breit und ich dachte eher ans Aufhören denn ans Ummodeln. Irgendwie steckte sie mich mit ihrem Elan aber an und wir setzten uns hin und “deinstallierten” mal das ganze Konzept, um es anschließend neu zusammenzufügen. Wenn man mit den Gegebenheiten nicht klarkommt, muss man sie ändern.

Das System der Flylady und Konmari kann man auch auf einen Laden umsetzen. Also modeln wir mal den Shop um, nebenbei hat sie sich den Instagram-Account vorgenommen und ich unseren Facebook-Auftritt. Dort gibt es jetzt eine Gruppe und ein Monatsthema, zu dem es dann Tutorials, Gewinnspiele, live Treffen und vieles mehr geben wird. Auch hier gehen wir Schritt für Schritt vor, man kann nicht an einem Tag alles ändern. Das dauert und wir hoffen nun halt nur auf die Kreativität und Aktivität unserer kreativen Mitglieder.

KaRo darf leben!

Finanzplan

Ein weiterer Punkt auf meiner Liste waren meine Finanzen. Ich gehöre ja eher zur Fraktion “Geld ist da um etwas Schönes damit zu machen, nicht um es auf Banken herumliegen zu haben”. Wenn aber das Geschäft grad eher keinen gewinn abwirft und man mit der Witwenrente auskommen muss, sollte man doch mal ein Auge auf die Finanzen und Ausgaben haben.

Dazu hab ich mich mit Budgeting und Sinkung Funds beschäftigt und auch hier wieder etwas gefunden, was mich anspricht. Bunte Stifte, schöne Listen, nicht zu kompliziert und Spaß am Tun – mit diesen Komponenten schaff ich so ziemlich alles. Grad bastle ich in meinem neuen Bastelzimmer ein Finanz-Journal und freu mich schon darauf, es dann mit Zahlen befüllen zu können.

Ende des Monats hab ich mir mal eine Übersicht verschafft und ich muss sagen, es sieht gar nicht mal so dramatisch aus, mit ein bisschen Kontrolle schaff ich es auch, dass wir ziemlich gemütlich weiterleben können und es uns an nichts fehlt.

Mein Haus – mein Leben

Das Erdgeschoß ist sauber, aufgeräumt und einladend – es ist der Bereich, wo ich mich meistens aufhalte und den auch Besuch zu sehen kriegt.

Das ist mein “öffentliches” Leben, das, was die Menschen zu sehen kriegen.

Das Obergeschoß ist unser Rückzugsort, wo wir schlafen und es uns gemütlich machen. Auch dieser Bereich ist fertig renoviert, sauber, hell und sehr harmonisch und kuschelig.

Hierhin kommt niemand außer mir und meiner Tochter, die Ebene gehört uns alleine. Hier tanken wir auf und finden unsere Ruhe. Dies ist mein Privatleben, das niemanden etwas angeht.

Der Keller ist ein chaotisches Geschoß, in dem Gehen kaum möglich ist, überall etwas herumsteht, was ich außer Sichtweite haben wollte und in der viele Dinge drauf warten, aufgeräumt und wegsortiert zu werden.

Diese Ebene zeig ich nur ausgewählten Menschen in meinem Umfeld, auf die ich mich zu 100% verlassen kann. Hier unten liegt noch einiges im Argen, was verständlich ist, weil man sich eben nicht nach dem 1. Trauerjahr spontan “erholt” und wieder ganz die Alte ist. Das werde ich nie wieder sein, und hier werden wahrscheinlich noch in Jahren “Dinge” lagern, die immer noch keinen Platz gefunden haben in meinem neuen Leben.

Als mein “echtes” Leben vor einem Jahr endete, war es mir ein Bedürfnis, dies auch im Außen sichtbar zu machen, indem ich das Haus renovierte und umbaute. teils indem ich neue Möbel besorgte, teils indem ich Vorhandenes aufhübschte. Nichts war mehr wie vorher, warum sollte dann mein Häuschen genau so bleiben wie es war?

In diesem 2. Jahr geht es nun mehr in die Tiefe, es gibt nicht mehr so viel herzuzeigen, weil die Änderungen weniger sichtbar und noch weniger spektakulär sind. Ich dekoriere, putze, sortiere, gestalte – im Detail. Das ist aber in Ordnung so, ich brauch kein Publikum (also, naja, zumindest kein so großes – bräuchte ich keines, würde es diesen Blog nicht geben). 😉

Ich bin gern für mich, bin mir selber genug und weiß mich immer zu beschäftigen.

Ich bin zufrieden mit dem, was ich hab,
dankbar für das, was ich hatte und
furchtlos vor dem, was noch kommen mag.

Und mit diesem Gedanken “entlasse” ich dich, liebe Leserin ins Wochenende

bis bald

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