Ich bin es mir wert…

Ich bin es mir wert…

Von allem zwenig und zviel
ist den Narren ihr Ziel.

(meine Oma)

Meine Oma hat das immer gesagt, wenn wir bei irgendwas nicht genug bekommen konnten. Grad geht es mir auch irgendwie so. Und damit blockier ich mich selbst. Und WEISS das auch noch. Nützt halt nur nix. Kennst du das auch?

–>Wenn du ein Mensch bist, der Projekt A, B und C am Schirm hat und dann A abarbeitet und beendet, danach B und dann C und sich dann erst das nächste überlegt, brauchst du nicht weiterzulesen. Ich bewundere dich heimlich und manchmal bin ich auch ein wenig neidisch auf dich – aber dieser Bericht würde dich bloß verwirren und irritieren.

So wie es ist

Ich liege auf der Couch, scrolle stundenlang durch mein Handy (obwohl es da absolut nichts sehenswertes gibt), shoppe online (und offline), schreibe Listen, fange etwas an und hör nach wenigen Minuten wieder auf – ich verplempere meine Zeit und ärgere über mich selbst.

Warum? Wo ist meine Motivation und meine im Urlaub getankte Energie? Hab ich sie dort vergessen? Im Haus stapeln sich Sackerl und gewaschene Wäsche, Einkäufe und Hobbyutensilien, ich sollte den Renovierungsplan erstellen (Haus und Garten), mir für nächste Woche Projekte vorbereiten, wenn das Geschäft wieder öffnet, aufräumen und die letzten Urlaubstage nutzen um meinen zahlreichen Hobbys in Ruhe nachzugehen.

Und tue quasi: nichts. Heute möchte ich diesem Dilemma auf den Grund gehen und vielleicht einen Lösungsweg finden. Kommst du mit suchen?
(Spoiler: wir können hier nur MEINEN Weg finden, deinen kenn ich leider auch nicht – aber vielleicht findest du zumindest einen Wegweiser, der dich deinem Weg näherbringt)

Wieviele Projekte tun (mir) gut?

Ich brauche Abwechslung, stupide ein Projekt beginnen und abschließen und dann das nächste starten ist nicht meine Lebenseinstellung. Was ja nicht falsch ist, jeder wie er mag. Nur manchmal überfordere und blockiere ich mich selbst, indem ich zu viel gleichzeitig starte und dann den Überblick verliere. Oder zu viel sammle und horte und dann nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Ich habe mit den verschiedensten Ordnungssystemen gearbeitet, um Struktur da reinzubekommen. BulletJournal, Taschenkalender, PostIts, Karteikarten, Online-Pinnwände, Zeitmanagements…

Da schreib ich auch brav rein, notiere mir Ideen, bringe sie in Reihenfolgen, die ich nie einhalte und bündel mir gleiche Themen, die ich dann nie wieder ansehe oder nachlese.

Bringt mich nur alles keinen Schritt weiter. Der Blog ist sträflich vernachlässigt, die Firmenwebsite sowieso, von den verschiedenen Accounts der SocialMedia-Netzwerke gar nicht zu reden. Ich komm weder mit meinen Stricksachen noch meinen Stickbildern weiter, bei meinem neuen “Papierhobby” bestehen fast ausschließlich Ideen, keine davon umgesetzt. Listen mit Videos, die ich machen möchte, gibts auch. Ich muss sie nur mal machen. Und schneiden. Und hochladen.

Wenn ich dann noch Hausrenovierung, Gartengestaltung und alle Ideen und Projekte, die fürs Geschäft geplant sind, dazurechne, brauch ich a) einen 72-Stunden-Tag, b) eine 10-Tage-Woche und c) etwas mehr Disziplin…

Woran haperts dann?

An meiner Faulheit und Bequemlichkeit? Jein, denn in 80% der “Fälle” geht es ja um meine Hobbys. Und Hobbys hat man ja, weil man etwas gerne macht. Sind ja keine Muss-Arbeiten, zu denen man sich halt irgendwann zwingt. Das kann es also nicht sein.

Erschöpfung /BurnOut scheidet auch aus, ich hab grad 25 Tage Sonne, Sand und Meer hinter mir – mehr Erholung geht nicht. Ich bin auch durchaus energiegeladen und voll neuer Ideen und Projektträume – es würde auch nicht an der Umsetzung scheitern – würde ich nur endlich beginnen und nicht bloß drüber nachdenken.

Überforderung durch zu viele Projekte? Wieder jein, klar, es ist eine Menge zu organisieren und umzusetzen, aber ich hab ja Zeit. Es gibt nirgends ein Zeitlimit, keine Deadline, alles was ich machen möchte, ist für mich. Dauerts länger, ist das halt so.

Falsche” Wünsche, Träume, Ziele? Will ich das vielleicht alles gar nicht und deshalb zögere ich es hinaus? Dann stellt sich mir die Frage: woher kommen die? Ist ja niemand anderer da, der mir Wünsche aufs Auge drückt oder Ziele hat, die nicht meine sind, sondern nur mitgetragen werden.

Was also hält mich zurück, meine Zeit sinnvoll zu nutzen und wenigstens irgendeines meiner Projekte zu beginnen? Ausreden gäbe es genug, für jede nicht begonnene/erledigte Arbeit hab ich eine Erklärung (die ich mir selbst erzähle, ich brauch mich ja sonst vor niemandem rechtfertigen). Der Blog ist noch nicht schön genug designed, drum mach ich da nicht weiter. Das Scrapbook kann ich erst machen, wenn ich mein Bastelzimmer endlich ordentlich sortiert habe. Die Beiträge in den sozialen Netzwerken liest eh keiner – wozu also die Mühe machen. Das Junkjournal und den Pulli kann ich ja auch nächste Woche weitermachen, ich hab ja kein Zeitlimit…

Die Antwort wurde schon gegeben

Hast du es bemerkt? Wie viele Menschen “brauche” ich eine Deadline oder einen Auftrag von jemandem anderen, um etwas fertigzukriegen.

Wenn du jetzt kommst und mir sagst, du brauchst eine Website, dann richte ich die dir innerhalb weniger Stunden fix und fertig ein. Nur meine eigene wird nie fertig.

Wenn du dir einen Pulli oder ein Scrapbook bestellst bei mir, setz ich mich hin und mach das solange, bis es fertig ist.

Wenn der Handwerker für die Hausrenovierung seinen Starttermin fixiert, habe ich binnen kurzer Zeit alles ausgeräumt und abgedeckt, was im Weg stehen würde.

Ich kann also durchaus motiviert, konzentriert und effektiv arbeiten, wenn ich a) eine Zeitvorgabe habe und/oder b) die fertige Arbeit für jemand anderen ist, ich also eine Verpflichtung eingegangen bin.

Und da liegt der Hund begraben – warum nehmen wir (oder ich halt) Verpflichtungen UNS SELBST gegenüber nicht ernst genug? Wenn ich einen Pulli haben möchte und der soll handgestrickt sein und ich bin auch noch in der glücklichen Lage, den selbst stricken zu können – warum in Herrgottsnamen wird der dann ewig nicht fertig? Nur weil er “eh nur” für mich ist und ich ja Zeit hab und warten kann? (hier hysterisches Kichern einfügen)
Das ist – freundlich ausgedrückt – totaler Schwachsinn. Ich bin doch wohl genau so viel wert wie jeder andere, für den ich etwas erledige.

Wie du herausfindest ob du genau so tickst

Das ist ziemlich einfach. Nimm ein noch nicht begonnenes Projekt oder Ziel, bastle eine “Challenge” draus und veröffentliche deinen Plan (in der Familie, online, im Freundeskreis…).

WAS macht diese Aufforderung mit dir? Wirst du unruhig, leicht nervös? Fallen dir zig Beispiele ein wo du mit solch einer Strategie grandios gescheitert bist und dann vor irgendwem zu Kreuze kriechen musstest um dein “Unvermögen” einzugestehen, dass du es “mal wieder nicht geschafft hast”? Zuckt dein Augenlid und dir fallen plötzlich noch mehr Gründe ein, warum dieses Projekt eh gar nicht so wichtig ist und du es eigentlich gar nicht in Angriff nehmen willst und am besten gleich ad acta legst?

Ja, ok, das war jetzt ein bissi gemein – aber ich wollte wissen ob wir grad auf der selben Wellenlänge sind. Es gibt durchaus da draußen Menschen, denen genau so ein Tipp hilft, durchzuhalten und dranzubleiben. MICH blockiert er noch mehr als alle anderen Tipps und Tricks zum Thema Disziplin und Durchhaltevermögen. Wenn du zu Ersteren dazu gehörst: GRATULIERE! Leg los und freu dich, endlich einen Weg gefunden zu haben.

Die harten Nüsse bleiben noch ein Weilchen hier bei mir, wir suchen noch weiter, ja? Obwohl… einmal könnte ich es schon nochmal probieren, das mit der Challenge und so, oder? Vielleicht klappts ja mit mehr Zeitspielraum… *hahaha, Spaß, tut es natürlich nicht*

Aber wenn doch? Also so irgendwie? NEIHEIN!!!
Was ich sagen will: ich habe einiges vor und ich brauche dafür einen Rahmen. So, nun fällt mir aber leider auch grad gar nix Gescheiteres ein als das mit euch hier zu teilen. Allerdings nicht als “Challenge”, bei der ich als einzige mögliches Ziel meine Frustrationsgrenze noch höher setzen kann. Und auch keine “oh sorry, ich wollte ja dieses und jenes, bitte bitte entschuldige, dass ich es nicht geschafft hab”-Nabelschau.

Wie kann ich das dann aber trotzdem kombinieren? Ziemlich einfach – ich gebe hier keine Versprechungen, Deadlines oder ähnliches ab. Auch kein “ab jetzt wird wöchentlich gebloggt” oder “bis Weihnachten ist dieses und jenes fertig”. Es gibt nichts zu “schaffen”, aber es gibt viel zu tun. Es gäbe im Falle des Falles (dass dies hier der einzige Beitrag dazu bleibt) auch nichts zu entschuldigen oder rechtfertigen – denn es sind MEINE Projekte – ob und wie ich die gestalte, geht allein mich etwas an. Uff, das klingt böse. Ok, also anders formuliert:

Ich schreibe hier…

…mein “Baustellen-Projekttagebuch” und du darfst mitlesen, wenn es dich interessiert. Erfolge und Fehlentschlüsse, Fertigstellungen und Verzögerungen, Try & Error, Versuche, etwas zu ORDNEN und AUFZURÄUMEN, Tipps & Tricks zu Dingen, die mir weiterhelfen oder eben nicht…

Es gibt keine (öffentliche) Startliste mit allen Projekten, die ich geplant habe (sagen wir mal viele) und kein Enddatum (sagen wir mal Mitte nächsten Jahres).
Ich schreib es für mich, nicht für Likes (du darfst aber natürlich trotzdem, wenn dir danach ist).
Die Projekte sind in grobe Kategorien unterteilt, können sich aber jederzeit ändern, erweitert werden oder frühzeitig sterben. Es geht um HAUSRENOVIERUNG, GARTENGESTALTUNG, GESCHÄFTSAUFBREZELUNG, HANDARBEITEN mit Wolle und/oder Garn und mein neues Lieblingshobby BASTELN mit Papier.

Warum? Weil ich es mir wert bin, meine Projekte für mich ernst zu nehmen!

So. Bist du dabei? Solange es halt dauert? Ist da ein interessantes Thema für dich mit dabei? Wenn ja, freue ich mich auf interessante Diskussionen in den Kommentaren. Wenn nein: danke fürs Lesen bis hierher. <3

Bis dahin – hab eine feine Zeit und wenn du mal wieder nur auf der Couch liegst und durchs Handy scrollst auf der Suche nach Ablenkung – ich hätte da ein paar nette Videos auf meinem Youtubekanal 😉

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