Vor wenigen Tagen startete ich in meiner Familie einen Aufruf, in dem ich quasi um Müll bat. Alte Bücher, Zeitungen, Fotos, Postkarten, Spitzen…
Dazu gab es ein paar mysteriöse Postings über mein neues Hobby. Was ich also (neben ein paar Büchern und einer Kooperation mit einem coolen Unternehmen) bekam, waren viele Fragezeichen. Diese werde ich heute auflösen.
Wie alles begann
Seit ewigen Zeiten wollte ich schon Jahresfotobücher zu unseren Campingurlauben machen. Nun war es endlich soweit und ich bastelte online das erste Fotobuch zusammen, stellte fest, dass unsere Fotos weder sortiert, geschweige denn auf nur einem PC sind und fing an, die Datenmengen in Ordner zu packen.
Dabei fiel mir ein, dass ich vor Jahren mal von etwas namens „Scrapbook“ gehört hatte. Ein Fotobuch, das von Grund auf selbst gebastelt und hübsch verziert wird.
Dank Facebook findet man heutzutage ja einen riesigen Pool an spannenden Arbeiten in den verschiedenen Gruppen (hier eine der guten). Eine kurze Recherche zeigte, dass es mehr englischsprachige Gruppen gab als deutsche. Die paar deutschen genügten aber um mich zu infizieren. Was man da alles machen konnte!
Ich verbrachte also einige Abende in Facebookgruppen, auf Youtube und in diversen Onlineshops. Ein Paradies!
Eine meiner neuen „Eigenschaften“, seit mein Mann verstorben ist, ist es abzuwarten, ob eine neue Idee nur Strohfeuer oder wärmendes Kaminfeuer ist. Ich stürz mich nicht mehr unreflektiert in etwas Neues, ich guck erstmal nur. Von außen hat sich nix verändert, die Bedenkzeit sieht ja keiner. Für alle anderen hab ich einfach nur „schon wieder was Neues“.
Um das abzukürzen: ich überlegte also, sah mir Videos und Berichte an, versuchte rauszufinden, was man zum Scrappen alles braucht und beschloß dann, mir erstmal irgendwo ein Komplett-Bastelset zu organisieren, um das zu testen.
Beim Stöbern stieß ich auf Varianten von Scrapbooks und lernte Begriffe wie Junkjournal (gute Facebookgruppe zum Thema)oder Altered Book kennen. Das gefiel mir fast noch besser, aus Altem etwas Hübsches zu gestalten hatte ich ja in den Monaten zuvor mit meinen Möbeln gelernt.
Ich kaufte mir also eine Grundausstattung und fing an mich in einschlägigen Geschäften nach Material umzusehen. Action, Tedi, Pagro, Müller, Libro… ein Schlaraffenland tat sich vor mir auf. Waren diese Abteilungen immer schon da? Ich hatte die noch nie bemerkt. Nach einem kleinen Kaufrausch (der Kram kostet ja nix, also einzeln gesehen, die Gesamtrechnung kann durchaus im dreistelligen Bereich angesiedelt sein) stapelte sich Papier, Kleber, Stempeln, Stanzen (keine Ahnung, wofür man das braucht, es lag halt auch dort rum) und weiterer Glitzerkram im Bastelzimmer. Was man damit tut, wusste ich immer noch nicht genau – Hauptsache haben.
Auf jeden Fall stellte ich fest, dass man all diese fertig designten Bücher super in einem meiner Mietfächer im Geschäft präsentieren und verkaufen konnte. Da das Universum offenbar mit meinen Plänen einverstanden war, ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Ich entdeckte in einer Gruppe Fotoschablonen, suchte den Shop der die verkaufte und suchte mir das erste Set aus. Am nächsten Tag bekam ich eine Mail – ich hätte die Partner-ID nicht eingetragen. Lag vielleicht dran, dass ich nicht wusste, das man eine braucht. Nach einem kurzen Mailwechsel und einem Telefonat stand fest: ich werde selbst Partner. Somit gibt es bald nicht nur fertige Scrapbooks, sondern auch das ganze Material dazu im Geschäft.
Solltet ihr dort online shoppen, bitte meine Partner-ID eingeben, dann kann ich bei euren Kaufexzessen a bissl mitschneiden. 😉 Der Link zum kleinen Paradies…meine ID: C2633
Der Start

Nun saß ich also hier, rund um mich unendlich viele Päckchen mit Papier und Glitzerkram und wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Bisschen viel alles. Sobald dieser Schritt aber mal getan ist, geht es quasi von alleine. Ich bastelte, klebte, schnitt, stempelte und dekorierte, was das Zeug hielt und stellte zuerst mal fest: das ist kein Hoppedihopp-Hobby. Man braucht jedesmal Stunden, bis etwas getrocknet ist. Also fängt man mehrere Projekte gleichzeitig an – während die anderen trocknen. Es machte Spaß und die Ideen kommen beim Arbeiten. Die ersten Versuche gingen gewaltig schief, aber das gehört dazu.
Und nun weißt du immer noch nicht, wozu ich alten Müll brauche, richtig? Hier also nun ein Minilexikon der Begriffe, die ich da so großzügig verwendet habe.
Scrapbook
Ein Scrapbook ist ein Fotoalbum, wo du vom Cover bis zum Foto gestalten alles selbst machen kannst (musst du aber nicht, gibt auch fertige Cover). Mit dem Material lassen sich aber auch hübsche Karten und Geschenkverpackungen gestalten. Alles sieht sehr edel aus und wird millimetergenau zugeschnitten und angepasst.

Junkjournal und Altered Book
Hier gehts um alt, älter, verwutzelt. Du kannst damit Bullet Journals, Notizbücher, Reisetagebücher, Rezeptesammlungen oder was dir sonst so einfällt, gestalten. Auch hier wird alles selbst gemacht und hier gilt: mehr ist mehr. Alte Buchseiten, Papiersackerl, Landkarten, Zettel (sind sie nicht alt, werden sie alt gemacht), Spitzenbordüren, Charms, Anhänger, Bänder… es gibt nichts mehr, was man sich wegzuwerfen traut, weil man es ja brauchen könnte. Sogar mit dem Schnipselabfall lässt sich noch was basteln.
Eine Alternative sind Altered Books, wo man das Junk Journal aus einem bestehenden Buch bastelt, aus dem nur einzelne Seiten entfernt werden. Und dann wird dort wild hineingeklebt, was der Mistkübel hergibt.
Ja, ok, das war jetzt ein bissl gschwind und kurz erklärt, ausführlicher wirds dann, wenn ich es kann und was zum herzeigen hab, ok? Bis dahin: haltet den Kleber griffbereit und die schleift die Scheren, jetzt wird gescrappt.
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